Das Territorium Albaniens ist seit der Antike bewohnt. Spuren von Siedlungsvorkommen aus der Periode der späten Altsteinzeit (vor 100.000 – 10.000 Jahren) wurden in Xare gefunden, sowie in der Höhle der heiligen Marina in Saranda.
Die Albaner sind direkte Nachfahren der Illyrier. Das Siedlungsgebiet der Illyrieschen Volksstämme erstreckte sich über den gesamten Westen des Balkans, mit den Flüssen Sava und Danub im Norden, den Flüssen Morava und Vardar im Osten (die Grenze mit Thraken) und der Bergkette Pindi im Süden und Südosten (die Grenzen mit den Griechen und den Mazedoniern), die die Grenzen des Gebietes bildeten. Mit der Auflösung des römischen Reiches im Jahre 395 nach Christus, blieben die Illyrier unter byzantinischer Herrschaft. In der folgenden Zeit erlitten die Illyrier Invasionen seitens vieler barbarischer Stämme, wie den Gothen, den Avaren usw. Während der Zeit zwischen dem 4. bis 6. Jahrhundert, drangen die Slawen in den nördlichen und östlichen Teil Illyriens, sowie nach Mazedonien, ein. Diese Teile wurden im Laufe der Zeit eingegliedert.
Mit der osmanischen Invasion (14. Jahrhundert) etablierte sich ein militärisch feudales System in Arberie (Albanien). Die zunehmenden Aufstände der albanischen Prinzen bereiteten die glorreichen Widerstände der albanischen Bevölkerung unter der Führung des Nationalhelden Gjergj Kastrioti, bekannt als Skanderbeg, vor. Skanderbeg schaffte einen zentralisierten albanischen Staat (Arberien); seine Fahne wurde die Nationalfahne Albaniens.
Das 18. Jahrhundert markiert die erfolgreiche Ära zweier albanischer, sehr gut organisierter und sehr mächtiger, „Patriarchen“: Das Patriarchiat der Bushallinj (mit Shkodra als Zentrum, regiert von Karamahmut Pasha Bushatlliu); und das Patriarchiat der Ioaninna (mit Ioaninna als Zentrum, regiert von Ali Pashe Tepelena). Der Höhepunkt des Kampfes um Unabhängigkeit und nationaler Identität wurde mit der albanischen Renaissancebewegung erreicht, die 1830 begann.
1878 war diese Bewegung sehr gut organisiert unter dem Bündnis von Prizren, welche als erste militärische und politische Führung der albanischen Aufstände fungierte. Jedoch wurde im selben Jahr im Berliner Kongress beschlossen, dass das albanische Territorium aufgeteilt werden würde, zum Vorteil der Nachbarstaaten Montenegro, Serbien und Griechenland.
Dennoch, die albanische Freiheitsbewegung wurde mit der Unabhängigkeitsproklamation des 28. November 1912 gekrönt.
Während des 1. Weltkrieges wurde Albanien Schauplatz der Schlachten der sich bekämpfenden Mächte und wurde von Italien, Serbien, Montenegro, Griechenland, Frankreich und Österreich-Ungarn eingenommen.
1920 wurde Tirana auf dem Kongress von Lushnja (eine Stadt 90 km südlich von Tirana), mit einem Konsensus aller Repräsentanten Albaniens, zur Hauptstadt des Landes erklärt.
Am 21. Januar 1925 rief die Verfassungsversammlung Albanien zu einer demokratischen parlamentarischen Republik aus und wählte Ahmet Zog zum Präsidenten Albaniens. Dieser hatte jedoch so viel Macht inne, dass die Republik als eine Presidentielle anzusehen war.
Am 1. September 1928 erklärte die Verfassungsversammlung Albanien zu einem demokratisch-parlamentarischen Königreich und Ahmet Zogu zum König von Albanien. Er erhielt den königlichen Titel „Zog I“.
Am 7. April 1939 drang das faschistische Italien in Albanien ein und am 12. April 1939 erklärte die so genannte Verfassungsversammlung die königliche Ära Zogus für beendet und bot die Krone Victor Emanuel III an. Der albanische Staat blieb formell ein konstitutioneller Königreich unter der Savoy Dynastie.
Am 29. November 1944 wurde Albanien von den Nazis befreit. Seitdem wurde das Land vom kommunistischen Regime Enver Hoxhas regiert, der Albanien in eine komplette Isolation führte. Am 11. Januar 1946 deklarierte die Verfassungsversammlung die albanische Volksrepublik, als eine Form der proletarischen Diktatur, die mehr oder weniger ein halbes Jahrhundert bestand, bis zum 29. April 1991 als das erste pluralistische Parlament die parlamentarische Republik Albanien ausrief.
Wirtschaft
Albanien, eine ehemals geschlossene Staat, macht einen schwierigen Übergang zu einer modernen offenen Marktwirtschaft. Makroökonomisches Wachstum von durchschnittlich rund 6% zwischen 2004 bis 2008, sank dann aber auf rund 2% im Jahr 2009. Die Inflation ist niedrig und stabil. Die Regierung hat Maßnahmen unternommen zur Gewaltkriminalität zu verringern und hat kürzlich ein Finanzreformpaket eingeführt, um die auf die Verringerung der großen Schattenwirtschaft zu reduzieren und Auslandsinvestitionen anzulocken. Die Wirtschaft ist durch die jährlichen Überweisungen aus dem Ausland rund 15% des BIP, hauptsächlich von Albanern mit Wohnsitz in Griechenland und Italien verstärkt, dies hilft das hoch aufragendes Handelsdefizit auszugleichen. Die Landwirtschaft, die für über die Hälfte der Beschäftigung sorgt, aber nur etwa ein Fünftel des BIP ausmacht, ist in erster Linie auf kleine Familienbetriebe und Subsästenzwirtschaft wegen des Mangels an modernen Geräten, und unklarer Eigentumsrechte beschränkt, und die Prägvalenz von kleinen und der ineffizienten Grundstücke. Der Abschluss eines neuen Heizkraftwerks in der Nähe von Vlora hat dazu beigetragen die Erzeugungskapazität zu diversifizieren und plant, Übertragungsleitungen zwischen Albanien und Montenegro und Kosovo auszubauen, was auch die Energieknappheit verbessern würde. Auch mit Hilfe von EU-Mitteln wird die Regierung Schritte unternehmen, um die Armen nationalen Straßen- und Schienennetz, ein langjähriges Hindernis für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu verbessern.
BIP: Kaufkraftparität – $ 22,59 Billion (2009 geschätzt)
BIP – reale Wachstumsrate: 2,1% (2009 geschätzt)
BIP – Zusammensetzung nach Sektoren: Landwirtschaft: 20,6%, Industrie: 18,8%, Dienstleistungen: 60,6% (2009 geschätzt)
Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze: 25% (2004 geschätzt)
Inflationsrate (Verbraucherpreise): 2,1% (2009 geschätzt)
Erwerbspersonen: 1,103 Millionen (nicht eingeschlossen 352.000 Gastarbeiter) (2009 geschätzt)
Branchen: Nahrungsmittel, Textilien und Bekleidung; Holz, Öl, Zement, Chemikalien, Bergbau, Basismetalle, Wasserkraft
Exporte – Gebrauchsgüter: Textilien und Schuhe; Asphalt, Metalle und Erze, Rohöl, Gemüse, Obst, Tabak
Exporte – Partner: Italien 55,9%, Griechenland 11,6%, China 7,2% (2008)
Importe – Gebrauchsgüter: Maschinen und Anlagen, Lebensmittel, Textilien, Chemikalien
Importe – Partner: Italien 32,2%, Griechenland 13,1%, Türkei 7,2%, Deutschland 6,6%, China 4,5%, Russland 4,4% (2008)
Schulden – extern: 1.55 $ (2004 geschätzt)
Währung: Lek (ALL)